Okay, los gehts. Hier ist unser großes Review zur Nintendo Wii U: Was taugt der Controller? Wie sind die Online Funktionen? Was ist das Mii Verse? Diese und viele andere Fragen zu Nintendos neuer Konsole beantworten wir euch hier.
Speicherplatz
Ein Größenvergleich
Die Wii U kommt, wie ihr vielleicht schon wisst, in zwei Varianten: Der weißen Basis Variante und der schwarz glänzenden Premium Edition. Die Grundversion hat einen sehr knapp bemessenen internen Speicher: Gerade mal 8 Gig, wovon ein Großteil vom ersten großen Systemupdate beansprucht wird. Danach bleibt euch kaum noch der Platz um ein normalgroßes Spiel aus dem Online Shop auf eurer Festplatte zu installieren. Die Premium Version hat 32 Gig internen Speicher, alleine deswegen lohnt sie sich schon. In der Premium Version enthalten ist außerdem das Spiel
Nintendo Land (
Pflichtkauf für jeden Wii U-Besitzer) eine Ladestation für das Gamepad, sowie eine Wii Sensorleiste, von der ich den Eindruck hatte, dass sie besser funktioniert als die alte Version.
Es ist möglich USB-Sticks und externe Festplatten als zusätzliche Speicher an die Konsole anzuschließen, ich hatte aber noch keine Gelegenheit diese Funktionen auszuprobieren.
Das Gamepad
Das Gamepad liegt gut in der Hand und wird auch nach längeren Sessions nicht zu schwer. Es hat außerdem mehr als genug Tasten um mit allen aktuellen Controllern mithalten zu können.
Über dem Touchscreen befindet sich eine kleine Kamera für Videochats oder um bei Spielen wie
Nintendo Land das Gesicht des Gamepad-Spielers auf dem Fernseher einzublenden.
Der Akku des Gamepads hält für ungefähr 4-5 Stunden und muss danach per Ladekabel wieder aufgeladen werden.
Das Gamepad kann auch als Fernbedienung für euren Fernseher benutzt werden.
Für viele sicherlich eine interessante Information: Die Reichweite des Gamepads. Bestimmte Spiele wie
New Super Mario Bros. U könnt ihr komplett auf dem Gamepad spielen, ohne, dass ihr den Fernseher überhaupt einschalten müsst. Dabei wird das Spiel von der Konsole auf euer Gamepad gestreamt, es muss also in der Nähe der Konsole bleiben. Ohne Hindernisse im Weg beträgt die Reichweite ungefähr 10 Meter. Natürlich kann das Signal durch Objekte im Weg sind blockiert werden. Türen und Wände blockieren den Stream manchmal, aber nicht immer. Ob ihr auf dem Klo spielen könnt, liegt also ganz am Aufbau eurer Wohnung und der Beschaffenheit eurer Wände und Türen. Sollte die Verbindung abbreissen, müsst ihr euch keine Sorgen um das Spiel machen, das läuft normal weiter, es gehen keine Daten verloren.
Nicht nur Spiele können auf dem Gamepad gestreamed werden. Sämtliche Apps der Wii U, wie das Miiverse und der Internetbrowser können mal so schnell nebenher überprüft werden. Ich vermute mal, dass das auch ein wichtiger Bestandteil der nächsten
Wii Fit Version wird.
Größtes Manko in Sachen Optik: Das Gerät wird sehr schnell dreckig. Eine schwarz glänzende Oberfläche zieht nunmal Staub und Fingerabdrücke an.
Eure Online ID
Wollt ihr die Online Funktionen der Konsole nutzen, müsst ihr erst einmal das große System Update herunterladen. Dann erstellt ihr wie bei Xbox Live oder im PSN eine Online ID und koppelt diese an einen Mii. Euer Account ist an die Konsole gebunden an der ihr ihn erstellt habt. Es ist nicht möglich sich einfach wie bei Xbox Live über eine anderen Konsole in euren Account einzuloggen. Sollte eure Konsole kaputt gehen oder anderweitig abhanden kommen, kann euer Account vom Nintendo Support auf ein neues Gerät übertragen werden.
Die umständlichen Freundescodes der Wii wurden abgeschafft. Wollt ihr jemanden eurer Spielerliste hinzufügen, müsst ihr nur seine ID eintragen und er bekommt eine Freundschaftsanfrage.
Ein an euer Profil gebundenes Achievement/Trophäen-System gibt es leider nicht, ebenso wenig wie Voice Chat der parallel zu euren Spielen läuft.
Die Apps
Im Hauptmenü finden sich diverse Apps wie Spielzeit Statistiken, die üblichen Sicherheitshinweise sowie Kontrollfunktionen für den Jugendschutz. Es gibt ein App für den Streaming Service
LOVEFilm, dieser ist aber noch nicht online. Auch der Wii U-Shop steht schon bereit und hat bereits einige Spiele, klein und groß, im Angebot. Sofern ihr sie zu den
vorgegeben Uhrzeiten kaufen wollt.
Wie bei der Wii und dem 3DS ist im Hauptmenü noch jede Menge Platz für weitere Apps, die Frage ist, was wir außer Virtual Console Spielen dort noch sehen werden.
Alles wichtige zur Datenübertragung von der Wii auf die Wii U
gibt es hier.
Trotz Browser und Streaming Service ist die Wii U allerdings kein Entertainment Center wie eine Xbox 360 oder PS3. Es gibt keine Funktion um Bilder, Musik oder Videos von einem externen Datenträger anzusehen oder abzuspielen. Zumindest noch nicht. Dabei wäre gerade das mit dem Gamepad sicher interessant zu bedienen gewesen.
Hello, it's Mii again
Wie auch auf dem 3DS und der Wii gibt es erneut einen Mii Maker, in dem ihr euch Avatare für verschiedene Spiele machen könnt. Dieser ist leider immer noch genauso minimalistisch wie zuvor, mit der selben eingeschränkten Auswahl an Möglichkeiten. Es gibt zwar viele Frisuren, aber nur wenig Bärte oder Haarfarben. Natürlich muss das System immer noch kompatibel mit anderen Nintendo Geräten sein, dennoch hätte ich mir ein paar mehr Optionen gewünscht. Das wird zumindest dadurch ausgeglichen, dass die Miis in Nintendo Land aufwendigere Kostüme tragen.
To the Internet!
Ein Internetbrowser ist ebenfalls vorhanden. Die digitale Tastatur auf dem Touchscreen ist die bisher beste Konsolentastatur die mir untergekommen ist, allerdings immer noch nicht so komfortabel wie eine normale PC Tastatur und durch die noch ungewohnte Größe nicht ganz so zugänglich wie eine Smartphone Tastatur. Die meisten Seiten lädt Nintendos integrierter Internet B(r)owser probemlos, allerdings gibt es immer noch keinen Flash Player, ihr könnt also z.B. nicht auf die online Mediathek des ZDF zugreifen. Facebook und Twitter werden ebenfalls nicht richtig angezeigt, als ob man sie über einen Smartphone Browser anwählen würde. Es fehlt das bekannte Layout.
Auf der Startseite gibt es eine spezielle Youtube App, allerdings ist die Navigation, Bedienung und Layout eher unkomfortabel. Ganz im Gegensatz zum direkten Zugriff des Internet Browsers auf Youtube. Hier könnt ihr Videos auf dem Gamepad auswählen, auf dem Fernseher laufen lassen und währenddessen auf dem kleinen Bildschirm weiter surfen.
….zumindest war das in der ersten Woche so. Aber seit das neue Youtube Design online gegangen ist, funktionieren die Videos im Browser nur durch einen auf die Dauer
umständlichen Trick und auch die App scheint Probleme zu haben. Hoffentlich wird dieser Fehler bald behoben.
Wie du miir, so ich diir
Das
Miiverse ist ein Nintendo internes Social Network. Zu jedem Spiel (und App) gibt es ein Board an das ihr kurze Nachrichten, auf dem Touchscreen gemalte Bilder oder auch Screenshots posten könnt. Die getippten Nachrichten dürfen gerade mal 100 Zeichen lang sein, noch weniger als auf Twitter und das ist schon etwas mickrig. Diese Zeichenbegrenzung kann man umgehen, in dem man selber einen Text mit dem Stylus schreibt.
Die Community überrascht jeden Tag aufs neue damit, was für Kunstwerke auf dem Touchscreen erschaffen werden können.
Aber aufgepasst: Jeder Post wird strengstens kontrolliert. Das Miiverse hat klare Regeln was den Inhalt eurer Beiträge anbelangt und mir wurden schon zwei Beiträge gelöscht. Man darf keine Werbung für Websites machen (zumindest ohne sie nicht clever zu tarnen) und auch nicht ordentlich über ein schweres Level fluchen (“Scheiße” ist ein verbotenes Wort). Auf der einen Seite ist es ein echt netter Gedanke, eine jugendfreie und harmlose Community aufzubauen, auf der anderen Seite fluche ich aber auch wirklich gerne. Kollege Pflanzer übrigens auch.
Man fragt sich auch, ob die Beiträge die man täglich im Miiverse sieht nicht irgendwie sortiert werden. Bisher habe ich nur sehr wenig negative Beiträge zu Spielen gelesen und ich komme nicht drum herum mich zu fragen, ob diese von den Moderatoren aktiv nach unten gevoted werden.
Vorläufiges Fazit
Soviel also zum Gerät selbst. Es ist noch etwas zu früh zu sagen, wie die Zukunft der Wii U aussieht. Bisher macht sie was sie soll, der Tablet Controller funktioniert einwandfrei und liegt gut in der Hand. Die Konsole sieht elegant aus und zumindest die schwarze Version bindet sich gut in die übliche Wohnzimmer Elektronik ein.
Das Spielen direkt auf dem Gamepad ist eine recht praktische Funktion, wie oft ihr sie nutzt hängt natürlich von eurem persönlichem Umfeld ab.
Ärgerlicherweise verweigert sich Nintendo weiterhin einiger Optionen die bei der Konkurrenz schon längst Standard sind. Warum kein Voice Chat? Oder ein Media Center? Achievements?
Alles was die Konsole macht, macht sie sehr solide, aber ohne die Funktionen die man von Xbox und PS3 gewohnt ist, hat Nintendo immer noch kein “echtes” Konkurrenzprodukt auf dem Markt.
Wenn ihr euch für die Wii U interessiert, dürft ihr auf keinen Fall auf
Nintendo Land verzichten und wenn ihr dann noch Geld übrig habt, ist auch
ZombiU einen Blick wert, sofern ihr Horrorspiele mögt. Beide Spiele geben schonmal einen ordentlichen Eindruck, was man mit dem Gamepad alles machen kann. Und was sonst noch so möglich ist? Damit beschäftigen wir uns das nächste mal. Mich hat die Wii U auf jeden Fall überzeugt und ich kann kaum erwarten was die Zukunft bringt.
geschrieben von Green Ninja
am 16.12.2012 um 18:00 Uhr